Empfohlener Beitrag

Mein Blog, worum geht es?

Samstag, 22. Juli 2017

Tag 9/ Teil 2 - Im Erdboden versunken...

Samstag 08.08.2015

Im Erdboden versunken...

Sean


Kurz bevor ich das Fitnessstudio betreten wollte, rief Eron an: „Hey, Alter. Alles okay? Wo bist du?“ 
Er klang etwas besorgt. „Ich wollte grade zum Training.“ Sagte ich und ließ mich auf der Bank nieder die vor dem Gebäude stand. „Zum Training? Ist das dein Ernst? Ich fühl mich als hätte mich ein LKW überfahren… Ich weiß noch nicht einmal, wie wir nach Hause gekommen sind…“ Er musste sich räuspern, weil seine Stimme kurz zeitig nach gelassen hatte. Ich wusste genau wie er sich fühlte, mir ging es nicht besser. 


„Hab `ne Aspirin genommen. Ich muss nachher arbeiten, da muss ich wieder fit sein.“ Ich hoffte nur dass das auch so funktionierte. Zwar waren die Kopfschmerzen etwas besser geworden, aber jetzt war mir übel. Schon wieder. „Na wenn du meinst… du Arme Socke. Ich werde meinen Arsch heute nicht aus dem Bett bewegen.“ Ich musste grinsen, natürlich war es leichter, einfach liegen zu bleiben. Ich stellte meine Tasche kurz ab weil ich so schwach war, dass ich das Gefühl hatte sie würde zehn Tonnen wiegen. 


„Sag Mal, gehst du zu Mehmet?“ Plötzlich klang er wieder Ernst. Ich erinnerte mich an das Gespräch das wir vor kurzem noch geführt hatten. „Ja… ihm sind zwei Leute aus gefallen.“ Sagte ich wahrheitsgemäß. „Du vergisst aber nicht was ich dir gesagt habe, nein?“ Ich seufzte: „Ich brauch ‘den Job Eron. Ich pass schon auf mich auf. Wahrscheinlich muss ich nur assistieren oder Schrauben sortieren.“ „Okay… ich sag ja nur.“ Sagte er etwas kleinlaut. Ich lehnte mich in der Bank zurück und sah im Augenwinkel wie jemand auf das Studio zukam. 


Ich traute meinen Augen nicht als ich sie erkannte. Jetzt war sie schon wieder hier. Wieso tauchte sie immer dort auf, wo ich grade war? Zoey kam genau auf mich zu. Ihre Haare hatte sie wieder zum diesem Dutt gebunden, wahrscheinlich wollte sie tanzen. „Du sagst mir doch wenn er Scheiße baut oder?“ Wieder hörte Eron sich besorgt an. Ich beobachtete wie Zoey immer näher kam. Kurz bevor sie am Eingang ankam, sah sie mich. Sie sah mir direkt in die Augen und lächelte mich an. „Sean? Bist du noch da?“ Ich löste mich aus ihren Blicken und verzog das Gesicht bei dem Gedanken, dass sie mir schon wieder über den Weg lief: „Sorry ich… war grad kurz abgelenkt…“ 

Zoey 



Als ich ihn entdeckt und in seine Augen gesehen hatte, machte mein Herz sofort wieder einen Sprung. Ich wusste nicht was es war. Es schien so, als würde er mich magisch anziehen. Ich hatte mich sogar getraut zu Lächeln, wollte ihm das Gefühl geben, willkommen zu sein, aber er hatte einfach den Kopf weg gedreht. Ich spürte wie mich das Enttäuschte. Wieso hatte er so eine Wirkung auf mich? 


Ich wollte am liebsten alles über ihn erfahren. Wünschte mir, ich könnte einfach nach draußen gehen und mit ihm reden. Aber ich war zu feige. Zu schüchtern. Ich sah noch einmal zu ihm als ich schon im Gebäude war. Durch das große Fenster konnte ich erkennen dass er sein Handy weg steckte, seine Sachen packte und ebenfalls ins Gebäude kam. Sofort stieg die Nervosität in mir wieder an. Ich verkrampfte mich und sah schnell wieder nach vorn, ich flüchtete in den Raum in dem ich immer trainierte und zwang mich, ihn nicht noch einmal an zu sehen. Er würde doch nur wieder weg sehen. 


Ich steckte die CD in den Player und fing an mich auf zu wärmen. Gleichzeitig kämpfte ich gegen den Drang an, nach zu sehen ob er vielleicht wieder in der Tür stehen würde um mich zu beobachten… 

Sean


Ich ging sofort in den Poolbereich, hatte nicht viel Zeit, zog mich um und schwamm ein paar Bahnen. Zugegeben, ich hätte nicht gedacht, dass das Schwimmen bei meinem Kater so gut tun würde. Die Dusche davor hatte schon gut getan, aber die Freiheit die einem das Wasser verlieh, war tausend Mal besser. Ich hatte bestimmt schon hunderte Bahnen geschwommen und hätte ewig weiter machen können, aber ich spürte Müdigkeit und Hunger… Und ich hatte noch etwas vor. 


Mein Magen grummelte und ich dachte darüber nach wann ich eigentlich das letzte Mal etwas Anständiges gegessen hatte. Das Essen auf Chris Party hatte ich nach ein paar Bissen weg geschoben und die Suppe die ich zu Hause essen wollte, war mir nicht gegönnt gewesen. Ich kletterte aus dem Wasser und nahm mir vor, etwas zu Essen bevor ich zur Arbeit fahren würde. 


Ich sah kurz nach draußen, das Wetter war wieder traumhaft, deshalb wollte ich die Badehose anlassen, bis ich zu Hause war. Ich musste mich sowieso noch umziehen und meine Sachen holen. Ich trocknete mich nur schnell ab und zog mir ein Shirt über, die Badehose würde bis zu Hause schon trocken sein. Auf dem Weg zum Ausgang machte ich mir darüber Gedanken was ich mir zu Essen holen wollte, als Zoey plötzlich wieder vor mir stand. 

Zoey 


Ich hatte mich während des Trainings nicht konzentrieren können weil ich die ganze Zeit an ihn denken musste und wusste dass er hier irgendwo rum schwirrte. Einen Schritt nach dem anderen hatte ich verpatzt und irgendwann aufgegeben. Das hatte mich so wahnsinnig gemacht, dass ich zu dem Entschluss gekommen war, dass ich ihn ansprechen musste. Ich würde mich zu Hause wieder fragen ob ich ihn wieder sehen würde und mich darüber ärgern dass ich die Chance verpasst hatte. 


Also fasste ich all meinen Mut zusammen und wartete in der Eingangshalle auf ihn. Er sah mich überrascht an als ich plötzlich vor ihm stand. „Hi.“ Mein Magen rumorte vor Nervosität. Er wirkte unsicher: „Hi.“ Ich erwischte mich dabei wie ich ihn genau musterte. Er sah so gut aus… Mir fiel eine Wunde an seiner Lippe auf und ich fragte mich sofort woher er die hatte. 
Ich schüttelte mich als mir auffiel das ich eine ganze Weile schweigend vor ihm stand: „Ähm…du… du warst gestern auf der Party oder?“ Ich wäre am liebsten sofort im Erdboden versunken weil mir nichts Besseres eingefallen war. 


Er musterte mich und zögerte bevor er antwortete: „Ja… und wie du vielleicht gemerkt hast. Bin ich kein Freund von Chris.“ Er wollte gehen, aber ich hielt ihn auf indem ich ihm am Arm fest hielt. 
Als er sich wieder zu mir umdrehte zog ich ihn schnell wieder weg. Was tat ich hier eigentlich? Er zog die Augenbrauen zusammen. Wahrscheinlich fragte er sich grade, was genau ich eigentlich von ihm wollte. 


Er schien mich genau zu mustern, so als würde ich etwas im Schilde führen. „Ich… ich weiß das du nicht sein Freund bist.“ Ich biss mir verlegen auf die Unterlippe. Das war so peinlich… wieso hatte ich mir vorher keine Gedanken darüber gemacht, was ich eigentlich sagen sollte? 


„Und?“ Er zog fragend eine Augenbraue nach oben. Alex und Chris waren seine Feinde, wahrscheinlich dachte er, ich wollte ihn zur Rede stellen, oder ihm eins auswischen. Ich seufzte, und auch wenn ich mich wahrscheinlich total blamieren würde, entschied ich mich, einfach die Wahrheit zu sagen, oder zumindest fast. Ich lächelte vor Peinlichkeit: „Sorry ich… wollte dich nicht blöd von der Seite anlabern… Ich…“ Was soll ich ihm bloß sagen? Dass ich ihn gerne kennen lernen würde?? 


Ich kaute auf meiner Unterlippe und hoffte er würde jetzt nicht einfach umdrehen und gehen. Er wartete darauf dass ich weiter sprach. Plötzlich wurde mir heiß, ich wusste genau dass das bedeutete, das ich grade Rot wurde: „Sorry ich… ich weiß auch nicht warum ich das grade tue… ich… ich geh jetzt Mal besser.“ Ich legte meine Hand an die Stirn, um ab zu schirmen das ich Rot wurde und drehte um. Wahrscheinlich konnte ich ihm nach diesem Auftritt nie wieder unter die Augen treten… 

Später… 


Ich war immer noch am Glühen als ich zu Hause ankam und fragte mich, was mich dazu getrieben hatte, ihn an zu sprechen. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so peinlich benommen hatte. Wahrscheinlich dachte er jetzt, ich hätte einen Dachschaden. Wieso zum Teufel hatte ich das getan? Wo kam der plötzliche Mut her? Und wieso war er genauso plötzlich wieder verschwunden? 


Ich war froh als ich endlich im Haus war, ich ließ einfach nur meine Sachen fallen um mich dann den Rest des Tages in meinem Zimmer zu vergraben. Miranda musste das Treffen mit Cloe absagen, niemals konnte ich ihm noch einmal unter die Augen treten. Ich wollte grade die Treppe nach oben verschwinden, als ich Alex im Wohnzimmer, einen ganz bestimmten Satz sagen hörte. „Wir müssen denen das irgendwie zurückzahlen. Das ging eindeutig zu weit. Was für Einflussreiche Leute gestern dort waren! Das hätte echt in die Hose gehen können.“ 


Ich spitzte sofort die Ohren. „Mein Vater hätte seinen Einfluss verlieren können wenn das ausgeartet wäre. Er hat mir eine endlos lange Standpauke gehalten. Weißt du wie schlimm das war?“ 
Sagte Chris. Ich ging langsamer und schlich mich mit leisen Schritten Richtung Wohnzimmer wo ich mich hinter der Wand zur Tür versteckte. „Wir müssen etwas unternehmen… Das muss diesmal richtig sitzen. Die müssen endlich damit aufhören.“ Alex klang sehr wütend. Endlich damit aufhören? „Vielleicht sollten wir ihre Schwachstellen herausfinden. Da muss es doch bestimmt einige geben.“ Das war Kimberly. „Manchmal wünschte ich, ich wüsste ein bisschen mehr über diese Trampel.“ Clarice war auch dabei, ihre Art war unverkennbar. 


„Kennt Erik die nicht ein bisschen besser?“ Fiel Kimberly ein. „Stimmt… der hängt doch ab und zu immer noch mit dieser Becca ab.“ Fügte Chris hinzu. „Erinnert mich bloß nicht daran.“ Sagte Clarice in eingebildeten Ton. Was meinte sie damit? Wer war diese Becca? „Trauerst du der Sache immer noch hinterher?“ Wollte Chris leicht genervt wissen. Clarice lachte: „So ein Quatsch, die soll bleiben wo der Pfeffer wächst.“ Was hatte das zu bedeuten? 


„Wir sollten einmal mit Erik reden.“ Schlug Chris jetzt vor. „Leute… habt ihr vergessen, dass ich mal mit denen befreundet war?“ Ich konnte Alex vom Augenwinkel aus sehen, seine Miene verzog sich zu etwas das aussah wie… Rache… Plötzlich sah er in meine Richtung, ich huschte automatisch ein Stück nach hinten. „Zoey?“ Trotzdem hatte er mich gesehen. Ich seufzte, atmete kurz tief ein und sprang dann hervor: „Hey… ich… hab euch gar nicht gesehen.“ Ich hoffte dass man mir meine Nervosität nicht ansah. Ich zeigte zur Tür: „Bin grad erst nach Hause gekommen.“ Alex nickte: „Ja… deine Mom hat erzählt das du Tanzen bist.“ „Ich war ganz überrascht Liebes, ich dachte du wartest damit bis Montag.“ Clarice lächelte mich an. 


Seit dem Presse Auftritt, schien ich ihr besser zu gefallen. Sie schenkte mir seitdem außergewöhnlich viel Aufmerksamkeit. „Ich will nicht aus der Übung kommen.“ Mir graulte es schon vor diesem Tag in der Tanzschule. „Sehr vernünftig.“ Lobte sie. „Wo wir grade davon reden… ist meine Mom da? Ich wollte mit ihr noch ein paar Schritte für die Hochzeit einstudieren.“ Ich hatte nicht vor gehabt, es jetzt zu tun, aber ich wollte schnell hier weg und machte bereits ein paar Schritte rückwärts. 


„Sie ist oben, plant mit meinem Dad und dem Hochzeitsplaner die Hochzeit.“ Ich spürte wie ich einen Magenkrampf bekam, diese Hochzeit rückte immer näher… Ich lächelte übertrieben und machte mich dann schnell aus dem Staub. Würde der ganze Tag so peinlich bleiben?

Fortsetzung folgt...


Hier geht weiter: Tag 9, Teil 3 - Ein fragwürdiger Job...


Ui, da hat Zoey aber einiges gehört, was ihr neu war. Und euch wahrscheinlich auch... Vielleicht konnte man schon ein wenig raus hören, wer noch Stress miteinander hat? Und ups, der Name Becca in Verbindung mit Erik? Was hat das nun wieder zu bedeuten? Und was wird Sean jetzt wohl über Zoey denken? :)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen