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Mittwoch, 26. Juli 2017

Tag 9, Teil 3 - Ein fragwürdiger Job...

Samstag 08.08.2015

Ein fragwürdiger Job...

Sean


Zoey hatte mich ziemlich perplex im Studio zurück gelassen. Es wunderte mich dass sie mich einfach so angesprochen hatte und ich war ziemlich durcheinander, weil ich keine Ahnung hatte, was sie eigentlich von mir gewollt hatte. Und ich war skeptisch. Ich hatte gedacht sie wollte mich zur Rechenschaft ziehen weil ich gestern auf Chris Geburtstag war. Dachte sie würde mich doof anmachen, aber das hatte sie nicht. Das war die mit Abstand ungewöhnlichste Begegnung die ich jemals erlebt hatte. Was genau wollte sie von mir? Und wieso lief sie plötzlich rot an und machte sich aus dem Staub? 


Zu Hause hatte ich mich schnell umgezogen und Leni erklärt dass ich arbeiten musste. Sie sah enttäuscht aus, weil sie dachte ich würde etwas Zeit mit ihr verbringen und so bekam ich erneut ein schlechtes Gewissen. Ich versprach ihr jedoch mich nach der Arbeit ausgiebig um sie zu kümmern und zauberte ihr damit ein Lächeln ins Gesicht. Außerdem nahm ich mir vor, Morgen den ganzen Tag ihr zu widmen. Es war Sonntag und ich musste nicht arbeiten. Das würde uns beiden gut tun. 


Ich warf die Zigarette ins Gebüsch die ich auf dem Weg zur Arbeit geraucht hatte und betrat die Werkstatt. Mehmet unterhielt sich mit dem großen Tuncay und zwei weiteren Typen. Als ich den Raum betrat, sahen mich alle an. Mehmet kam auf mich zu: „Sean, da bist du ja.“ Er legte einen Arm um meine Schultern und führte mich zu den anderen Männern. „Ich möchte dir ein paar Leute vorstellen.“ Er zeigte auf einen der Männer. Er trug einen Schnäuzer und ein schwarzes Kopftuch über seinem grauen Haar, er lächelte als Mehmet ihn vorstellte: „Das ist Bulli.“ Bulli gab mir die Hand und nickte. „Einer deiner neuen Kollegen.“ Fügte Mehmet hinzu, dann zeigte er auf den anderen Typen. 


Er war ungefähr in Steffens Alter, rauchte eine Zigarette. Ich erinnerte mich wie Mehmet mir am Anfang verboten hatte, in der Werkstadt zu rauchen. War ja auch irgendwie nahelegend, bei den ganzen Abgasen und Ölen… „Das ist John.“ John hielt mir nicht seine Hand hin obwohl ich es automatisch tat. Ich ließ sie wieder sinken als er nicht reagierte. „Du bist also Sean?“ Fragte er, so als wüsste er das nicht bereits. Ich nickte unsicher: „Ja.“ Sagte ich knapp. Irgendetwas war komisch an der ganzen Sache. 


John wandte sich an Mehmet: „Und du glaubst der packt das?“ Mehmet nickte heftig: „Ja sicher. Vertrau mir.“ Ich sah Mehmet fragend an, aber er wich meinen Blicken aus. John drehte sich wieder zu mir: „Möchtest du dir ein paar extra Scheine verdienen?“ Aus irgendeinem Grund dachte ich sofort an Eron. Wie er mich gewarnt hatte, dass Mehmet kriminell war und ich aufpassen sollte. War das hier jetzt so etwas? „Kommt… drauf an womit…“ Ich biss mir fast auf die Zunge. Was war wenn Eron sich geirrt hatte? Und diese Leute wirklich nur ehrliche Arbeit verrichteten? Dann würde mein Kommentar nicht gut ankommen. 


John grinste: „Ich hab kürzlich zwei meiner Männer verloren und brauche neue Arbeiter.“ Er warf seine Zigarette auf den Boden und drückte sie mit dem Schuh aus. Mehmet beobachtete das skeptisch, anscheinend hatte er bei John nicht viel zu sagen. „Ich kann immer gute Leute gebrauchen. Und ich bezahle gut.“ Ich dachte daran dass ich noch die Miete für drei Monate aufbringen musste. Daran das mein Portemonnaie schon wieder fast leer war und Leni zwischendurch Hunger bekam. „Was soll ich machen?“ War meine Antwort darauf. Ich konnte nicht glauben dass Mehmet kriminell war, ich wollte an ehrliche Arbeit glauben. 


John nickte: „Ich bekomme heute… eine wichtige Lieferung. Und brauche Leute, die diese mit mir abholen. Mehr ist es nicht.“ Ich schluckte: „Was… wird denn geliefert?“ Wieso konnte ich diese Miesen Gedanken nicht einfach abschalten? John lachte wieder: „Du bist ganz schön neugierig.“ Dann holte er einen Briefumschlag aus seiner Jackentasche: „Hier drin sind 5000 Simoleons. Ihr müsstet das Geld untereinander aufteilen, aber es wäre immer noch genug für jeden da. Eine gute Bezahlung für zwei Stunden Arbeit. Also willst du den Job oder nicht?“ 


Ich sah auf den Umschlag der ziemlich ausgebeult war. In meinem Kopf kreisten tausend Gedanken. Mein Bauch sagte mir, ich sollte ablehnen aber mein Kopf sagte ich solle annehmen. Es wäre mehr als mein Gehalt von Mike, das ich nicht bekommen hatte. „Okay, ich bin dabei…“ Einmal würde das schon keine große Sache sein… 

(Nur falls ihr es vergessen habt. Mike ist Seans Ex Chef, der Fahrrad Kurier) 


Cloe 


„Wie schreibt man denn das?“ Thomas hockte an meinem Schreibtisch und versuchte einen Brief an Zoey zu schreiben. Das war schon sein dritter Versuch, deshalb hatte ich beschlossen ihm zu helfen, damit er endlich ging und ich mich für mein Treffen mit Miranda fertig machen konnte. Ich fragte mich immer noch wen sie mir so unbedingt vorstellen wollte. „So blöd kann doch keiner sein…“ Ich schnappte mir den Stift aus Thomas Hand und schrieb das gesuchte Wort selbst aufs Papier. 


„Na toll.“ Wandte Thomas sofort ein: „Jetzt sieht sie doch sofort das ich Hilfe hatte.“ „Wenn sie nicht blöd ist, weiß sie das auch so. Kein Mann kann so tolle Briefe schreiben.“ Ich schrieb den Brief einfach zu Ende. „Du kannst ihn ja zu Hause noch Mal neu schreiben, ich schreib den aber jetzt vor. Ich hab dir gesagt das ich nicht viel Zeit habe.“ „Ich werd` dich ja wohl Mal um Hilfe bitten dürfen.“ 


Ich seufzte: „Jep, das darfst du auch, jeder Zeit. Aber jetzt…“ Ich faltete den Brief zusammen und steckte ihn in einen Umschlag: „Hab ich etwas anderes vor.“ Dann gab ich ihn Thomas in die Hand. 
„Hast du`n Date oder was?“ Er steckte ihn sich zerknittert in die Hosentasche. „Du willst ihr den Brief aber nicht so zerfleddert geben oder?“ Ich sah automatisch auf den Brief der halb aus seiner Tasche heraus guckte. 


„Nein, ich schreib den doch eh nochmal neu. Also… hast du ein Date?“ Fragte er wieder. Ich lachte: „Was geht’s dich an?“ Und schob ihn dann Richtung Tür. „Was denn? Du schmeißt mich einfach raus?“ Als er vor der Tür stand, schloss ich sie: „Bis bald Thomas.“ Er konnte einen schon manchmal nerven. Und irgendwie fand ich es witzig ihn in dem Glauben zu lassen ich hätte ein Date. 

Zoey 


Ich hatte mich nicht einmal umgezogen, hatte mich einfach nur unter meiner Bettdecke verkrochen und bis obenhin zu gedeckt. Wenn ich den restlichen Tag im Bett verbringen würde, wäre er sicher ganz schnell vorbei. Ich lag einfach nur so da und machte mir Gedanken über mein peinliches Benehmen als jemand an der Tür klopfte. „Ich schlafe.“ Rief ich, damit derjenige nicht rein kam, aber die Tür ging trotzdem auf. 


Miranda sah durch den Tür spalt: „Was soll das heißen du schläfst? Bist du krank?“ Sie schloss die Tür und kam auf mich zu. Ich seufzte und schob die Decke bis zur Brust runter: „Bin ich immer noch Rot?“ Miranda sah mich verwundert an. „Rot? Wovon denn? Was meinst du?“ Ich zog mir die Decke wieder über den Kopf: „Mir ist was total peinliches passiert, ich geh nie wieder nach draußen.“ Ich hörte sie kichern, sie zog die Decke wieder etwas herunter: „So schlimm?“ 


Ich nickte nur. „Was ist denn passiert?“ Wollte sie dann wissen. „Ich hab Sean gesehen…“ Ich hatte das Gefühl plötzlich wieder Rot zu werden. „Ehrlich? Schon wieder? Und? Habt ihr geredet?“ Plötzlich war sie ganz aufgeregt. Mir war zum Heulen zu Mute: „Ja, deshalb ja.“ Die Decke wanderte abermals über meinen Kopf und ich versank in der Dunkelheit. Miranda zog sie wieder weg, dieses Mal ein Stück mehr: „Jetzt sag schon. Was ist passiert?“ Ich seufzte und setzte mich auf. Erzählte ihr von der Peinlichkeit. 


„Vielleicht hättest du einfach nicht sofort abhauen sollen… dann wäre es auch nicht so peinlich gewesen.“ Sagte Miranda nachdem ich meine Story zu Ende erzählt hatte. „Toller Tipp… jetzt weiß ich das auch… Was mach ich denn jetzt?“ Miranda stand auf: „Ganz einfach. Du ziehst dich um. Und wir treffen uns mit Cloe. Wir kommen sonst zu spät.“ 


Ich seufzte: „Kannst du nicht allein hin gehen?“ Miranda schüttelte den Kopf: „Nein. Du vergräbst dich jetzt nicht zu Hause nur weil es ein bisschen peinlich war. Er hat die ganze Sache wahrscheinlich schon längst wieder vergessen. Und jetzt steh auf.“ Sie zog die Decke von meinem Körper. Ich raffte mich mühsam auf. Was soll`s… Cloe wusste ja nichts von meinem peinlichen Benehmen… 

Eron 


Irgendwie hatte ich es doch geschafft mich aus dem Bett auf zu raffen. Ich hatte zwar immer noch Kopfschmerzen und übel war mir auch, aber das Wetter war toll, und frische Luft würde sicher helfen. Scheiß Kater… Ich machte mir außerdem Sorgen um Sean. Weil er jetzt für Mehmet arbeitete und ich genau wusste, wie dieser drauf war. Ich hatte Angst er würde in Dinge hinein rutschen, in die er nicht hinein rutschen sollte. 


Ich stattete meinem Onkel Ates einen Besuch in seinem Kiosk ab. „Eron, was für eine Überraschung.“ Er kam vom Tresen hervor und umarmte mich zur Begrüßung. „Wie geht’s dir? Alles okay?“ Ich setzte mich an den Tisch der immer hier stand und er fing an Türkischen Tee zu zubereiten: „Ich freu mich das du mich besuchen kommst.“ 


„Ich wollte mit dir über etwas reden.“ Begann ich sofort. Er stellte zwei kleine Teetassen auf den Tisch und sah mich aufmerksam an. „Wieso hast du Sean einen Job bei Mehmet besorgt?“ Seine Miene wurde sofort ernster, er wusste genau worauf ich hinaus wollte. „Ach Eron… mach dir keine Sorgen. Mehmet hat sich geändert. Er ist jetzt seriös. Und Sean ist doch alt genug. Der weiß schon was er tut.“ Ich sah ihn skeptisch an: „Wenn Sean wegen dir in irgendwas rein rutscht, kriegst du es mit mir zu tun…“

Hier gehts weiter: Tag 9/ Teil 4 - Die Lieferung

Ohje, worauf hat Sean sich da nur eingelassen? Und was wird wohl bei dem Treffen von Zoey mit Cloe passieren? :)

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