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Sonntag, 15. Januar 2017

Tag 6, Teil 2 - Schmerzhafte Tatsachen

Mittwoch 05.08.2015

Schmerzhafte Tatsachen

Zoey


„Ich weiß nicht Miranda… ist dieses Kleid nicht ein bisschen übertrieben?“ Ich sah an mir herunter, betrachtete mich im Spiegel. Ich fühlte mich, als würde ich zu einem Tanz Ball gehen und nicht zu einer Pressekonferenz. Miranda hob entschuldigend die Arme: „War nicht meine Idee.“ Sie grinste: „Deine Mom hat das raus gesucht und mir gegeben.“ Ich seufzte, war ja auch nicht anders zu erwarten.


Ich stieg von dem kleinen Hocker herunter, auf dem ich zur Anprobe die ganze Zeit gestanden hatte. In dem Moment kam meine Mutter ins Zimmer. „Isabelle!“ Sie schlug die Hände vor der Brust zusammen und lächelte übers ganze Gesicht vor Begeisterung: „Du siehst umwerfend aus.“ „Ich fühle mich aber nicht umwerfend Mom.“ Ich sah sie genervt an: „Dieses Kleid ist etwas für einen Ball oder eine Hochzeit… Ich will so nicht ins Fernsehen.“ 


Sofort wich die Begeisterung wieder aus ihrem Gesicht: „Ich wäre glücklich gewesen, hätte ich in deinem Alter, solche Kleider gehabt!“ Ich seufzte, diese Geschichte wieder… Als Kind hatte meine Mutter es nicht leicht, ihre Eltern hatten nicht viel Geld, worunter sie oft zu leiden hatte. Vielleicht war das der Grund weshalb sie heute, nicht genug von Luxus kriegen konnte. „Ich weiß Mom, aber ich möchte was anderes anziehen.“ Ich war fest entschlossen mich durch zu setzen. Miranda warf ich vielsagende Blicke zu, sie zögerte nicht, mir aus diesem Furchtbaren Ding raus zu helfen. 


„Gut.“ Meine Mutter verdrehte genervt die Augen: „Was schlägst du vor?“ „Das können wir doch übernehmen.“ Tönte plötzlich, wie aus dem nichts, Clarice. Ungefragt betrat sie mit Kimberly mein Zimmer und blieb abrupt vor meiner Mutter stehen. Sie reichte ihr die Hand und verbäugte sich fast. „Guten Tag Mrs. Boneau.“ Sie schenkte meiner Mutter ihr schönstes Lächeln. „Da keimt doch glatt Hoffnung in mir auf.“ Ich musste fast kotzen bei den Worten meiner Mutter: „Sie kriegen das sicher hin.“ Sie gab Clarice kurz die Hand und wandte sich dann wieder an mich: „Ich muss mich jetzt fertig machen Schätzchen.“


 Sie lächelte wieder Clarice an und drehte sich dann zurück zu mir: „Schön das ihr euch angefreundet habt.“ Mir blieb fast das Herz stehen. Angefreundet? Mit Clarice? Miranda sah mich fragend an, ich konnte nur mit den Schultern zucken. Meine Mutter verließ uns und Kimberly holte ein kleines Köfferchen hinter ihrem Rücken hervor: „Na dann mal los.“ 

Thomas


Wir hatten uns am Nachmittag alle im Zentrum getroffen, weil dieses nicht so weit vom Rathaus entfernt war, und wir unbedingt dabei sein wollten, wenn Zoey vorgestellt wurde. Ich wurde immer nur noch neugieriger auf dieses Mädchen. Vielleicht lag es daran dass sie so verboten und unerreichbar schien. Und natürlich daran, dass Alex das überhaupt nicht gut finden wird. Ich freute mich jetzt schon auf sein Gesicht, wenn Zoey sich uns erstmal angeschlossen hatte. Ich musste nur noch einen Weg finden um an sie ran zu kommen. Vielleicht musste ich einfach nur hartnäckig bleiben. Schließlich trieb sie sich ja auch öfter mal im Fitnessstudio rum. 
 

Alex hatte es einfach nicht anders verdient, so wie er uns immer behandelte. Nachdem was er damals getan hatte… Alex war ein Feigling. Wie konnte es sein, dass wir früher einmal Freunde waren? Heute war das unbegreiflich für mich. Er hatte einfach endlich mal einen Denkzettel verdient und ich war mir sicher, dass er aus der Haut fahren würde, wenn Zoey sich uns tatsächlich anschloss. Vielleicht begriff er dann endlich dass er nicht so unfehlbar war, wie er immer dachte. Das wir nicht weniger Wert waren als er. Vielleicht konnte ich sie aber auch soweit beeinflussen, dass wir sie für unsere Zwecke benutzen konnten...


 „Wo ist denn Sean? Wollte er nicht kommen?“ Hörte ich Becca, Eron fragen, sie holte mich aus meinen Gedanken. Er wurde sofort ernst. „Der will mit der Sache nichts zu tun haben.“ Antwortete ich für ihn: „Ich sollte ihn damit in Ruhe lassen, also hab ich nicht gefragt ob er auch kommt.“ „Er hätte ohnehin nein gesagt.“ Fügte Eron hinzu, woraufhin Becca ihn fragend ansah. Wahrscheinlich hatte sie wieder ganz andere Interessen gegenüber Sean. Langsam konnte sie einem damit echt auf die Nerven gehen. Ich wünschte sie würde mir mal so hinterher dackeln, ich würde sie nicht von der Bettkannte stoßen…


 „Wieso meinst du das?“ Wollte Becca jetzt wissen. Eron schüttelte nur den Kopf: „Er hat einfach andere Sorgen als DAS hier.“ „Was ist denn los?“ Hakte Cloe anstelle von Becca nach. Cloe und Sean waren eine Zeitlang gemeinsam im Heim gewesen und deshalb oft wie Bruder und Schwester, obwohl diese Zeit nicht einmal sehr lang gewesen war. Er hatte sie quasi erst in diese Clique geholt.. „Ist nicht so wichtig. Ich glaub wir müssen jetzt los.“ Eron zeigte auf eine große Uhr die über dem Türrahmen hing. „Jep.“ Ich stand von meinem Platz auf. „Los geht’s, sonst bekommen wir nur Scheiß Plätze.“ Und ich wollte dass sie mich sah, wenn ich mir schon die Mühe machte, zu dieser Konferenz zu gehen. 

Becca 


Die Sorge um Sean wuchs nur noch mehr, nachdem Eron gesagt hatte, er hätte andere Sorgen. Ich dachte an den Mann zurück, der immer wieder wütend nach draußen gerufen hatte, als ich bei ihm gewesen war, um ihn zur Rede zu stellen. Ich war sauer gewesen, und hatte ihm gesagt, er bräuchte nicht mehr zu mir zurückkommen. Jetzt bereute ich es. Ich hatte mir seitdem immer wieder den Kopf darüber zerbrochen, wieso er so komisch war, wieso er mich unbedingt weg schicken wollte. Da musste doch mehr dahinter stecken oder? Er hatte so verzweifelt ausgesehen…


 Eron ging nur ein paar Meter vor mir her, also nahm ich ihn mir zur Seite. „Hey.“ Ich zog ihn kurz an der Schulter, er drehte sich zu mir um und blieb kurz stehen, bevor er wieder mit mir aufschloss und wir weiter gingen. Ich passte das Tempo nicht den anderen an, sondern ging absichtlich langsamer, damit sie nichts von unserem Gespräch mit bekamen. „Ist alles okay bei Sean?“ Ich fragte mich ob er hatte mit mir reden wollen, bevor ich ihn so angefahren hatte.


Eron sah plötzlich ebenfalls besorgt aus: „Ja, ist schon alles okay.“ Ich wusste das er mir nicht die Wahrheit sagte: „Ich mache mir Sorgen.“ Er nickte kurz: „Versteh ich. Aber ihm geht’s gut. Er hat nur keine Lust auf Ärger und geht der Sache hier, deshalb ein bisschen aus dem Weg.“ Ich nickte nur, war mir sicher dass das nur die halbe Wahrheit war.


 Ich wurde traurig: „Wir haben uns gestritten.“ Ich dachte daran zurück wie ich sauer abgehauen war. „Wieso diesmal?“ Es wunderte mich nicht, dass er so unbeeindruckt klang, er kannte das schon von uns. „Ich… ich schaff es einfach nicht ihn an mich zu binden.“ Der Gedanke schmerzte. Eron seufzte: “Er… ist in dieser Beziehung etwas schwierig…“ Ich nickte, das hatte ich bereits bemerkt: „Er sagt er sei nicht der Typ der sich verliebt und eine Beziehung führt.“ Eron zuckte mit den Schultern und sah mich dann an: „Ist er auch nicht. Also was erwartest du? Zumindest ist er ehrlich…“


Plötzlich wurde ich wieder wütend. Ich wusste nicht ob es daher kam, dass ich wieder verletzt war. Keine Ahnung was ich erwartet hatte. Vielleicht das Eron versuchen würde mich auf zu muntern, dass er mir etwas Nettes sagt, oder Mut zusprach. „Klar dass du das genauso siehst…“ Ich ging sofort einen Schritt schneller als er, wollte nicht mehr darüber reden. Waren alle Männer so scheiße? Wieso schlief er denn immer wieder mit mir, wenn ich ihm nichts bedeutete?

Sean 


Nachdem ich mit meiner Schicht bei Ates fertig war, hielt ich meine Versprechen und holte Leni vom Kindergarten ab. Ich hatte kaum den Raum betreten da ließ sie alles stehen und liegen und rannte auf mich zu: „Sean!“ Rief sie, und fiel mir in die Arme. Ich kniete mich zu ihr runter, ignorierte den Schmerz der mich kurz durchfuhr. Anscheinend hatte mein Knie sich von dem Unfall immer noch nicht ganz erholt. „Na meine Kleine.“ Ich nahm sie in den Arm und drückte sie.


Leni lächelte: „Wo warst du gestern Abend? Ich konnte gar nicht schlafen.“ Ich stand wieder auf: „Ich hab bei Eron geschlafen. Tut mir leid, ich hätte dir Bescheid sagen sollen.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und machte ein wütendes Gesicht. „Ich weiß, tut mir Leid…“ Sagte ich noch einmal, bevor sie sich weiter beschweren konnte.


„Hallo Sean.“ Sprach plötzlich Maria von der Seite. Ich seufzte und drehte mich zu ihr um: „Hi.“ Das Gefühl, für sie jetzt der Böse zu sein, ließ mich ungewöhnlich ruhig werden. „Ich hab mit deiner Mutter geredet.“ Sprach sie weiter. Leni sah mich mit großen Augen an. „Ich weiß.“ Gab ich nur zurück und zog Leni neben mich, ich nahm ihre Hand. Vor ihr würde Maria hoffentlich nicht so offen reden. Und dass war es auch was ich wollte. Ich wollte mich nicht schon wieder damit auseinander setzen müssen. Ich hatte einfach genug davon. Sollte sie doch denken was sie wollte, solange Leni bei mir sein konnte. 


„Stimmt es was sie gesagt hat?“ Sie sah mich unsicher an. Ich zuckte mit den Schultern: „Sie haben‘s doch gehört.“ Dann schob ich Leni Richtung Tür, sie sollte sich die Schuhe anziehen und es sollte Maria das Zeichen geben, dass ich nicht reden wollte. Sie folgte uns nicht, und als wir im Flur angekommen waren, zog Leni sich an. Ich atmete tief ein und aus, versuchte die Anspannung los zu werden. 


„Was machen wir jetzt?“ Meine Schwester sah mich von ihrer Bank aus an und holte mich aus meinen Gedanken. „Wir gehen zu Nele. Was hältst du davon?“ Ich hatte Nele versprochen mit Leni bald vorbei zu kommen, sie würde sich freuen und ich musste nicht nach Hause. Leni nickte heftig: „Jaaaaaa.“ Rief sie freudig. 

  Hier geht es weiter:

Tag 6, Teil 3 - Pressekonferenz

Ich weiß ihr seid es von mir nicht gewohnt, dass ein Kapitel solange braucht, bis ich es hochlade, wie dieses hier. Leider bin ich zur Zeit beruflich sehr eingespannt, deshalb komme ich einfach nicht dazu, weiter Fotos machen. Aber ich geb mir Mühe, es so oft wie möglich zu tun, damit ihr nicht allzu lange auf ein Kapitel warten müsst. Es kommen auch wieder Zeiten, an denen ich mehr Zeit habe. :D

Und nun zur Story: Hättet ihr gedacht, das Maria die Kindergärtnerin so reagieren würde? Meint ihr, da kommt noch was, nachträglich von ihr? :)

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

Shaunee

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