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Donnerstag, 12. Januar 2017

Tag 6, Teil 1 - Eiskalt

Mittwoch 05.08.2015

Eiskalt

Sean

Wieso wird mir kalt, wenn du mich ansiehst?

 

„Kannst du mir Mal sagen wo du die ganze Nacht gesteckt hast?!“ Ich war kaum die Tür rein, da kam mir meine Mutter mit wütenden Blicken entgegen. Ich zog mir die Schuhe aus und legte meinen Kram ab: „Jetzt tu nicht so, als hätte es dich gestört, dass ich weg war…“ Sie wollte doch immer dass ich verschwand? Wieso regte sie sich jetzt auf? „Es tut mir Leid, wenn ich mich darum Sorge wo mein Sohn sich rum treibt!“ Gab sie zurück. Ich musste schlucken. Ihre Worte trafen mich weil ich wusste dass sie nicht wahr waren. Trotzdem musste ich Lachen, hielt sie mich für blöd?



Ohne etwas zu antworten ging ich in die Küche. Öffnete den Kühlschrank und nahm eine Flasche Wasser heraus. „Lauf gefälligst nicht weg wenn ich mit dir rede.“ Sie stellte sich in den Türrahmen und versperrte mir damit, den Weg nach draußen. „Ich hab jetzt keine Lust mich zu streiten Mom, lass mich einfach in mein Zimmer.“ Ich wollte an ihr vorbei gehen, aber sie ließ mich nicht. „Ich hab mindestens 5 Mal versucht dich an zu rufen.“ Sie kniff die Augen zusammen. Ich seufzte: „Ich war bei Eron. Darf ich jetzt gehen?“ Ich hatte gestern keine Lust mehr gehabt nach Hause zu gehen und Eron hatte mir angeboten bei ihm zu übernachten, ich hatte es nur zu gern angenommen. 



„Weißt du wie lange ich gebraucht habe um Leni zum Schlafen zu bringen? Du hättest wenigstens Mal anrufen können.“ Ich bekam einen kleinen Stich im Herzen, Leni… sie hatte sich wahrscheinlich Sorgen gemacht. Ein schlechtes Gewissen überkam mich. „Ich hol sie nachher vom Kindergarten ab und entschuldige mich.“ Nahm ich mir vor. War ja klar, dass es ihr nicht wirklich um mich gegangen war…



 „Ihre Kindergärtnerin hat mich gestern angesprochen.“ Bei diesem Thema wurde mir wieder bange. „Was hat sie gesagt?“ Der Stress mit meiner Mutter, schien plötzlich wie weg geblasen. „Sie wollte wissen was zu Hause los ist, und ich hab es ihr gesagt.“ Jetzt machte sie den Weg frei, aber ich wollte nicht mehr gehen: „Was hast du ihr gesagt?“ Ein komisches Gefühl überkam mich. Hatte sie etwa gesagt wie Steffen sich immer wieder verhielt? Das konnte ich nicht glauben…



Plötzlich wurde sie ganz kleinlaut, sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Das du… eben nicht so einfach bist.“ Mir fiel alles aus dem Gesicht. Ich hatte plötzlich das Gefühl, meine Kraft würde von jetzt auf gleich schwinden. Ich stellte die Flasche ab. „Ich?“ Meine Stimme war nur noch ganz schwach. „Ja Sean. Was soll ich ihr sagen? Willst du dass sie uns Leni wegnehmen? Ich hab ihr gesagt das du schnell die Fassung verlierst.“ Sie lockerte ihre Arme wieder, schien das alles für selbstverständlich zu nehmen.



„Du hast mir die Schuld an allem gegeben?“ Ich wusste nicht mehr was ich denken sollte. Spürte wie die Schwäche meine Beine zu Pudding machte. Ich musste mich setzen, mein Herz schmerzte. „Jetzt reg dich nicht so auf. Wenn du ehrlich bist, ist es doch die Wahrheit…“ Ich antwortete nicht, schwieg den Schmerz einfach weg. Hatte Angst ich würde ihr Dinge an den Kopf werfen, die ich später bereuen würde.



 Ich hätte ihr sagen sollen, dass es Steffen ist, der in Leni diese Dinge auslöste. Der ihr Angst machte. Eigentlich wusste sie genau, wer der Auslöser für den ganzen Ärger war, sie wollte es nur nicht wahr haben. Es war leicht, mir die Schuld an allem zu geben. Und ich hatte nicht die Kraft, es ihr immer wieder zu sagen. „Das nächste Mal wenn du über Nacht weg bleibst, sag wenigstens Bescheid.“ Mit diesen Worten, ließ sie mich allein.  

Hier gehts weiter:

Tag 6, Teil 2 - Schmerzhafte Tatsachen

 Ich weiß, dass Kapitel ist wirklich kurz... Aber ich musste es gesondert behandelt, was Sean an diesem Moegrn erlebt. :) Dafür ist das nächste Kapitel wirklich gaaaanz lang. :)

Was meint ihr, hat Emilia sich tatsächlich Sorgen um ihren Sohn gemacht oder ging es ihr dabei nur um Leni? 

 

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