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Montag, 9. Januar 2017

Tag 5, Teil 2 - Briefe

Dienstag 04.08.2015

Briefe

Sean


Thomas und ich hatten uns nach dem Duschen noch eine Weile an eine der Theken gesetzt und jeder ein Wasser getrunken. Und er hatte es tatsächlich geschafft, Mal nicht die ganze Zeit von Präsidenten und deren Töchter zu sprechen. Irgendwann war ich aber nach Hause gegangen. Ich hatte kaum die Tür geöffnet, als meine Mom auf mich zu kam, sie hielt ein Blatt Papier in der Hand und wedelte damit vor meiner Nase herum. Ich zog besorgt die Augenbrauen zusammen und musterte sie, sie hatte geweint. 


„Was ist das?“ Ich Griff nach dem Papier. „Die schmeißen uns hier raus.“ Ihre Stimme zitterte immer noch. Es war die dritte Mahnung, die ich in der Hand hielt. Anscheinend hatte meine Mutter die Miete mehrmals nicht bezahlt. Ich verstand die Welt nicht mehr. „Wieso erzählst du mir erst jetzt davon?“ Spürte wie ich wütend wurde. „Ich dachte ich bekomm das wieder hin.“ Ohne dass ich das besonders witzig fand‘ musste ich lachen. „Ich hätte mich darum gekümmert.“ Sagte ich Vorwurfsvoll. Ich hatte keine Ahnung wie, aber ich hätte es schon irgendwie hin bekommen.


„Ja Sean.“ Meine Mutter klang jetzt ebenfalls wütend: „Du bist immer Perfekt und bekommst alles auf die Reihe.“ Sie riss mir den Brief aus der Hand und drehte um, um wieder ins Wohnzimmer zu verschwinden. „Was hast du mit dem Geld gemacht dass ich dir gegeben habe?“ Ich hatte ihr jeden Monat das Geld für die Miete gegeben. Sie antwortete nicht, knallte nur die Tür zu.


Ich folgte ihr. Im Wohnzimmer saß Steffen der sich grade eine Linie mit Koks zu Recht legte. Das trieb mich an die Decke. „Du zeigst mir eine Mahnung weil du die Rechnungen nicht bezahlst und er zieht sich eine Line?“ Ich zeigte genervt in seine Richtung. „Ey! Reg dich ab. Sprech‘ nicht so mit deiner Mutter!“ Ich erntete Hasserfüllte Blicke von Steffen.


Meine Mom ließ sich auf die Couch plumpsen. „Das ist mein Geld, was du da in dich rein ziehst!“ Seine Art trieb mich so zur Weißglut das ich lauter wurde. Steffen stand auf und stellte sich drohend vor mich, er kam so nah das ich seinen schlechten Atem riechen konnte: „Wenn du nicht bald deine Fresse hältst, vergess‘ ich mich.“ „Bitte… nicht schon wieder…“ Murmelte meine Mutter und rieb sich genervt den Nasenrücken. Ich verstand die Welt nicht mehr, war es den beiden egal wenn wir alle unter der Brücke schlafen mussten? Ich dachte an Leni.


 „Du hast dich hier eingenistet! Du könntest genauso gut arbeiten gehen und einen Teil der Miete bezahlen, anstatt den ganzen Tag nur hier rum zu hängen und unser Geld zu versaufen!“ Ich hatte keine Lust mehr, mich so behandeln zu lassen. Er lachte: „Vielleicht solltest du dich erst einmal um deinen eigenen Dreck kümmern, bevor du an mir herum nörgelst.“ Er schubste mich, ich machte automatisch einen Schritt nach hinten.


Dann griff er nach einem geöffneten Brief und drückte ihn mir in die Hand: „Bist du nicht selbst grade erst gefeuert worden?“ Wieder lachte er. Ich hasste es, das er immer wieder meine Briefe öffnete und wollte ihm grade wieder etwas an den Kopf knallen als meine Mutter sich zu Wort meldete: „Du wurdest entlassen?“ Sie sah mich geschockt an. Ich fühlte mich plötzlich schlecht, schämte mich, ihr das sagen zu müssen, obwohl es nicht meine Schuld gewesen war.


„Ich war zu spät weil ich Leni vom Kindergarten abholen musste.“ Die Details über den Unfall ließ ich lieber aus. Meine Mom sah plötzlich wütend aus, Steffen lachte im Hintergrund. „Jetzt ist deine Schwester Schuld dass du deinen Job verlierst?“ „Nein, Leni ist nicht schuld daran dass ich meinen Job verloren habe, aber die Tatsache dass ich sie abholen musste.“ Ich spürte wie meine Fäuste sich vor Wut, automatisch zusammen ballten.


„Du hättest etwas sagen können, dann hätte ich sie geholt.“ Meine Mutter klang so, als wäre das selbstverständlich gewesen. „Ist das dein Ernst? Ich hab‘s dir gesagt. Aber du musstest ja Essen machen, für deinen Mann…“ Ich sah angewidert in Steffens Richtung. „Was hast du für ein Problem?!“ Schrie Steffen und schubste mich wieder. „Könnt ihr nicht endlich damit aufhören?!“ Meine Mutter stellte sich zwischen uns, und schrie. 


Steffen funkelte sie böse an: „Halt dich da raus! Das geht dich nichts an, Weib!“ „Nenn sie nicht so!“ Platzte es sofort aus mir heraus, lange würde ich mich nicht mehr beherrschen können, ich spürte schon Schmerzen in den Innenflächen meiner Hand, weil ich die Fäuste so ballte. „Ich nenne sie, wie ich das für richtig halte und jetzt zieh Leine!“ Steffen machte Anstalten zu seinem Koks Platz zurück zu gehen. 


„Wieso lässt du zu, dass er so mit uns redet?“ Ich sah meine Mutter entsetzt an, sie sah traurig aus: „Geh einfach Sean…“ Wieder ließ sie sich auf die Couch fallen. „Das darf echt nicht wahr sein!“ Ich sagte das eher zu mir selbst als zu den beiden, aber Steffen rastete plötzlich vollkommen aus. Er stand so schnell auf, rannte mit geballten Fäusten auf mich zu, dass ich kaum reagieren konnte: „Halt endlich deine Fresse!“


Er wollte mich wieder schubsen, war aber zu langsam, ich stieß ihn weg. Er hatte Schwierigkeiten sein Gleichgewicht zu halten, fing sich zum Schluss aber doch und lief sofort wieder auf mich zu. Er sprang mich an als würde er mich umbringen wollen und ich prallte mit ihm gemeinsam gegen die Wand. „Aufhören!“ Meine Mutter versuchte Steffen von mir zu lösen aber er probierte trotzdem immer wieder auf mich ein zu schlagen. Zum Glück war er nicht besonders erfolgreich damit, ich schaffte es immer wieder, seine Schläge ab zu wehren.


Als er einen Moment unachtsam war, kassierte er einen Schlag mitten auf die Nase. Er hielt sich seine Hände sofort schützend davor und wimmerte. Meine Mutter legte eine Hand auf seine Schulter und musterte ihn besorgt. Steffen nahm die Hände herunter und betrachtete das Blut was ihm über die Arme lief. Ich musste schlucken bei seinem Anblick weil es mich automatisch an meinen Traum erinnerte.


„Du hast mir die Nase gebrochen.“ Er zitterte. „Es… es tut mir Leid…“ Das hatte ich wirklich nicht gewollt. „Wieso schmeißt du dieses Drecksbalg nicht endlich hier raus!“ Steffen schrie und stieß meine Mutter bei Seite, sie konnte sich nicht halten, doch bevor sie hin fallen konnte, hielt ich sie fest. Sie landete in meinen Armen und schlug Wild auf mich ein. „Lass mich los! Nimm deine Hände von mir!“ Wieder traf sie mich mitten ins Herz, ich schluckte und löste mich von ihr. 


Sie legte schützend die Arme um sich und ließ sich dann auf den Boden fallen. Dort starrte sie vor sich hin, Tränen traten ihr aus den Augen. Steffen wischte sich mit seinem Shirt, Blut aus dem Gesicht, er rempelte mich noch einmal an, als er aus dem Zimmer ins Bad verschwand. 


Ich beobachtete meine Mutter, die einfach nur da saß und weinte. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals: „Mom…“ Sie drehte sich absichtlich weg, wandte sich von mir ab. Eine Weile wartete ich, in der Hoffnung sie würde mich wieder ansehen, aber sie tat es nicht, also ließ ich sie allein. Erst auf dem Weg zur Haustür, spürte ich, wie angespannt ich war. Mein ganzer Körper zitterte, meine Brust schmerzte. Ich hatte Kopfschmerzen und fühlte mich auf einmal schwach. Ich musste hier raus.

Hier gehts weiter:

Tag 5, Teil 3 - Freundschaften

Hm... heute sage ich mal nix dazu... 

4 Kommentare:

  1. Uiuiui.. was für ein brisantes Kapitel, aber auch sehr traurig. Ich steh ja immernoch hinter Sean und würde ihm gerne Beistand geben, wo er doch allein gegen Windmühlen ankämpfen muss. Er denkt an seine Schwester, was man von dem Rest jetzt nicht gerade behaupten kann und zu guter Letzt werden sie auch noch Obdachlos. Diese Mutter ist wirklich total kaputt, dass sie nicht mal mehr die wesentlichen Dinge sieht. Sean sollte so schnell wie möglich seinen eigenen Arsch retten.. wie Roy selbst mal so schön gesagt hatte, manche Menschen kann man nicht aus der Scheiße ziehen, weil sie einen reinziehen, anstatt sich rausziehen zu lassen.

    Steffens blutige Nase habe ich ja gefeiert. Gut gemacht Sean.. zwar ist Gewalt keine Lösung, aber Gerry ist der Meinung, dass das die einzige Sprache ist, die ALLE Menschen kapieren *hust*

    Ich bin ja jetzt etwas in Sorge.. nicht um die kaputten Menschen, sondern um Sean. Ich hoffe, dass es ihm gut geht und dass er einen Weg findet, diesen Mist nicht zu sehr an sich ranzulassen. Diese Mutter.. nee echt, das geht überhaupt nicht. Die ist kaputter als kaputt. Lösch sie und Steffen gleich mit.

    Danke für dieses nervenaufreibende Kapitel.. und ich hoffe, dass es schnell weitergeht.

    Liebe Grüße
    Mona

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    1. Hi Mona,
      an das Zitat von Roy musste ich auch schon denken, als ich die Stelle in deiner Geschichte gelesen hatte. Wäre Sean doch nur so schlau wie Roy. :) Vielleicht muss es ihm aber auch erst richtig richtig schlecht gehen, damit ers kapiert. Genau wie seiner Mutter. Wie ein Denkzettel quasi.

      Steffens Nase, joa der hats verdient. Aber er wird wahrscheinlich nicht so erfreut darüber sein, hm? Vielleicht sollte Sean, sich Gerry mal zur Hilfe holen, oder Roy, oder beide. ;)

      Emilia und Steffen löschen, neeee. :D Dafür tragen sie einfach einen viel zu großen Teil zu meiner Geschichte bei.

      Ganz liebe Grüße,

      Shaunee

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  2. Oh mein Gott! Ich könnte gerade ausflippen ... ich empfinde gerade so viel Hass gegenüber Emilia & Steffen und gleichzeitig so viel Mitleid für Sean. Also das ging ja mal gar nicht! oO Schade das man hier keinen motzenden Smiley machen kann - gut dass du deine Geschichte jetzt ins Forum von Sims-3.net gestellt hast, da kann ich da mal darauf zurück greifen und solche Hass-Smileys werde ich dann wohl noch öfters brauchen, wenn es um Seans Familie geht.
    Darf man im Forum eigentlich schon kommentieren oder wäre das jetzt schon zu viel Spoiler für die Leser, die deine Geschichte jetzt erst anfangen zu lesen? ;)

    Also das für Emilia für mich ein rotes Tuch ist, ist ja nichts neues, aber sie schafft es immer wieder noch mehr in den Minusbereich zu gelangen, in dem sie ohnehin schon bei mir ist ...
    Wie kann man nur so mit sich reden lassen, alleine dieser Satz, den Steffen gegenüber Emilia sagt:
    „Halt dich da raus! Das geht dich nichts an, Weib!“ - alleine wenn mir das jemand um die Ohren geworfen hätte, wäre bei mir das Maß erreicht, so was muss sich keine Frau bieten lassen! Und das Emilia nichts dagegen sagt, zeigt ja dass es für sie wohl normal ist, wenn er so mit ihr redet und sie selbst eine doch eher schwache Persönlichkeit ist. Irgendwie kann sie auch die Zusammenhänge nicht wirklich realisieren - sie bekommt Mahnungen wegen der nicht bezahlten Miete, obwohl Sean ihr die Mietkosten gibt, sie das Geld aber für Steffen ausgibt und auf der anderen Seite soll Sean ausziehen, weil er ja angeblich immer wieder anfängt Steffen zu provozieren ... äh, hallo?! Emilia wach doch mal auf, so dumm und blind kann man doch gar nicht sein! oO
    Sean tut mir wahnsinnig leid, ich frage mich was er jetzt unternehmen wird.

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    1. Huhu,
      hmmm also bei Steffen kann ich dir nur zustimmen, den hasse ich auch. Emilia kann ich nicht hassen, aber ich weiß ja auch warum. :D Und Sean kann einem nur Leid tun. Faszinierend, welche Gefühle ich bei euch auslösen kann und auch wenn "hass" natürlich eigentlich kein schönes Gefühl ist, freu ich mich natürlich dass ich dich so mitreißen kann. :D
      Klar kommentier ruhig im Forum, ich hab das da jetzt ja hauptsächlich gemacht, weil die Kommentar Funktion dort einfach besser ist. Hier fehlt mir zum Beispiel auch die "zitieren" Funktion. Und die Kommentare kann man ja am Anfang erstmal überlesen wenn man die Geschichte zuerst ohne Spam lesen möchte. Ich hab im Forum jetzt auch mittlerweile nur die Links gepostet, weil mir das mit dem Bilder hochladen etwas zu umständlich ist. Wenn ich die Geschichte komplett mit Bildern auf zwei Plattformen hochladen muss, frisst mir das zu viel Zeit. Die investiere ich dann lieber ins schreiben oder Fotos machen. :)

      Uh Emilia wird dich noch zur Weißglut treiben, dass hier ist erst der Anfang meine liebe. :D Steffen denkt er ist der Boss im Haus, und man merkt ja, das er Emilia gegenüber überhaupt keinen Respekt hat. Ich glaube jede vernünfitge Frau, würde diesen Kerl vor die Tür setzen. Aber naja... Sie ist psychisch wohl nicht ganz auf der Höhe.

      So ich lad jetzt mal das nächste Kapitel hoch. :)

      Vielen Dank für deinen Kommentar!
      Shaunee

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