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Dienstag, 20. Dezember 2016

Tag 2, Teil 7/ Rauswurf

Samstag 01.08.2016

Rauswurf

Zoey



Anscheinend hatte Clarice so dermaßen Aufstand beim Besitzer gemacht dass dieser die vier raus schmeißen lassen wollte. Zumindest berichtete sie grade davon.  Ich drehte mich gerade zu ihnen um als ich sah wie sie den Laden wieder verlassen wollten, nur der Rothaarige kam plötzlich auf uns zu.
Kimberly seufzte: „Ich dachte wir könnten einfach einen coolen Abend verbringen...“


Der Rothaarige war grade angekommen, sie sprach ihren Satz zu Ende: „…Ohne euch Spackos dabei zu begegnen.“ Sie funkelte ihn böse an. Der Rothaarige hob entschuldigend die Arme: „Das hier ist ein freies Land. Ich will mich nur kurz vorstellen.“ Dann wandte er sich an mich. Ich war ziemlich erschrocken als er mir seine Hand hin hielt und sah unsicher zu Alex herüber, der ihn zur Seite stieß ohne dass er seinen Satz zu Ende sprechen konnte. „Ich bin…“ „Lass sie gefälligst in Ruhe.“ Alex war aufgestanden und stand nun genau vor ihm.


Ich sah im Augenwinkel wie einige Angestellte zu uns rüber eilten. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Das ganze Lokal beobachtete uns.
„Reg dich ab, ich wollte doch nur mal Hallo sagen.“ „Sie legt keinen Wert darauf dass du dich ihr vorstellst.“ Pampte Alex den Rothaarigen an. „Ist alles in Ordnung hier?“ Wollte einer der Angestellten wissen, der mit ein paar anderen jetzt bei uns angekommen war. 


Dann hörte ich plötzlich seine Stimme: „Ja, alles in Ordnung, wir wollten grade gehen.“ Er stand direkt neben mir und griff nach dem Arm seines Freundes, flüsterte ihm etwas zu. Cloe und der dritte Typ waren auch dazu gekommen. Der Rothaarige lachte: „Hübsches Ding.“ Anscheinend fühlte Alex sich bei diesen Worten provoziert denn er stieß den Rothaarigen an, dieser lachte wieder. „Reg dich ab man.“


Der Besitzer kam zu unserem Tisch geeilt: „Ich möchte sie alle bitten, Kontenance zu bewahren, dies ist keine Örtlichkeit um sich zu streiten.“ Er wirkte sauer, was ich ihm nicht verübeln konnte. Die Jungs führten sich auf, wie Hunde die um einen Knochen stritten. „Bitte verlassen sie das Lokal.“ Bat jetzt einer der anderen Türsteher.  Der, der uns zuvor rein gelassen hatte, war nirgends zu sehen.
Der Rothaarige riss sich von seinem Freund los, der ihn immer noch fest hielt: „Wir sehen uns.“ Drohte er fast und machte sich auf den Weg. Cloe folgte ihm sofort. 


Der Kiosk Typ sah mich noch einmal kurz an, mein Herz schlug plötzlich schneller. Ich versuchte entschuldigend zu lächeln, aber er war völlig Emotionslos und folgte dann seinen Freunden. Alex ließ sich auf seinen Stuhl zurück plumpsen sobald die vier weg waren. Ich musste zugeben dass die Situation ziemlich suspekt gewesen war. „Dürfen wir Ihnen, als kleine wieder Gutmachung einen Drink ausgeben? Vielleicht einen Wein?“ Wollte der Besitzer wissen. Das Alex den Streit eigentlich angezettelt hatte, war ihm völlig egal…

Sean


Thomas lachte immer noch als wir draußen angekommen waren: „Man war das geil! Habt ihr sein Gesicht gesehen?“ Ich war sauer: „Sag Mal findest du das witzig?“ Meine Stimme klang schroffer als ich es wollte. Thomas sah mich ernst an: „Man das war doch nur Spaß, reg dich wieder ab.“ Er tat das Ganze mit einer Handbewegung ab.


 „Du hast versprochen dass es keinen Ärger geben wird.“ Plötzlich stieg mir alles zu Kopf: „Man ich hab genug davon!“ Mir wurde schwindelig, ich musste mich auf eine nahe gelegene Mauer setzen. „Hey man… war doch alles ganz harmlos… Was ist denn los?“ Plötzlich hörte er sich ein wenig reumütiger an. „Vergess es einfach…“ Ich hatte keine Lust weiter zu diskutieren, ich hielt eine Hand auf meine schmerzende Brust. Stütze automatisch die Ellenbogen auf die Knie.


Im gleichen Moment spürte ich wie Eron sich neben mich setzte und mir eine Hand auf die Schulter legte. „Sean hat Recht, du hast dich aufgeführt wie ein Idiot.“ Hörte ich Cloe sagen. „Ja man… ich weiß es doch jetzt…“ Thomas seufzte: „Lasst uns abhauen. Wollen wir ins Zentrum fahren?“ Ich schloss die Augen, hatte keine Kraft mehr mich heute noch zu bewegen. Erst jetzt merkte ich, wie kaputt ich eigentlich war.


„Geht ihr nur, wir fahren nach Hause. Ich will pennen.“ Gab Eron als Antwort, ich war ihm sehr dankbar dafür, Thomas konnte manchmal einfach nur anstrengend sein. „Was denn? Jetzt schon? Der Abend hat doch grade erst…“ Es war klar, dass Thomas Einwände haben würde, aber Cloe unterbrach ihn, sie hatte einfach mehr fein Gefühl: „Komm, lass uns gehen. Ich bin auch müde.“ „Gut, wie ihr meint…“ Sagte Thomas nach langem Zögern. „Bis bald.“ Fügte er hinzu und ich hörte wie die beiden davon gingen. 

Zoey

Nachdem der Kellner uns allen ein Glas Prosecco gebracht hatte, was ich gar nicht haben wollte, schien sich die Situation etwas zu beruhigen. Die Leute an den anderen Tischen widmeten sich wieder ihrem eigenen Leben. Nur Clarice regte sich immer noch auf: „Ich kann einfach nicht fassen, dass die, die hier rein gelassen haben…“ Ich verstand ihr Problem nicht. Wieso gab es überhaupt Clubs wo die Preise so hoch waren das nur ausgewählte Leute, sich überhaupt leisten konnten, hier her zu kommen? Das war doch totaler Blödsinn. Ich sprach aber nicht aus was ich dachte. Clarice würde sich nur darüber aufregen und ich mich mit ihr streiten. Das wollte ich Alex nicht auch noch zumuten. 


„Die müssen hier irgendwen kennen, sonst wären sie ganz sicher nicht rein gekommen.“ Bemerkte Chris. „Was fällt dem Sams überhaupt ein, an unseren Tisch zu kommen und uns einfach an zu labern?“ Jetzt regte auch Alex sich wieder auf. Ich fragte mich allmählich wieso sie sich nicht ausstehen konnten. War es weil sie kein Geld hatten? 


„Vielleicht wollte er sich wirklich nur vorstellen…“ Ich bereute meine Worte gleich nachdem ich sie ausgesprochen hatte. Alex sah mich verdattert an: „Das glaubst du doch nicht wirklich? Die Typen wollen uns doch nur Ärgern. Das ist immer so! Aber das wirst du noch früh genug herausfinden.“ Er ließ sich ruckartig in seinen Stuhl zurück fallen. „Ich hab doch keine Ahnung Alex… ich kenne die ja nicht. Was ist denn so falsch an denen?“ Ich wollte einfach wissen was Sache ist.


 „Sie sind einfach, dumme versoffene, dreckige kriminelle die nichts auf die Reihe kriegen, und so viel Langeweile haben, das sie nichts Besseres zu tun haben, als anständige Leute zu ärgern. Die haben Langeweile, das ist alles…“ Erklärte Kimberly. Dreckige Kriminelle? „Harte Worte…“ Entschied ich. „Du kannst ihr glauben Zoey, sie sagt die Wahrheit. Die hängen den ganzen Tag nur rum weil sie ihre Schule nicht fertig bekommen haben und keinen Job finden.“ Fügte Alex, Kimberlys Worten mit Nachdruck hinzu.


„Und weil sie dann keine Kohle haben, beklauen sie anständige Leute.“ Ergänzte Chris. Ich dachte an den Kiosk zurück. Zugegeben, es war wahrscheinlich kein besonders lukrativer Job, aber es war doch trotzdem ein Job oder? Ich wusste nicht mehr was ich denken sollte… „Ist doch egal jetzt oder? Müssen wir weiter unsere Zeit verschwenden und über sie reden?“ Beschwerte sich Clarice genervt.


„Du hast Recht, lasst uns einfach einen schönen Abend haben…“ Alex hob sein Glas um an zu stoßen, alle machten mit. Ich nur aus Gruppenzwang. Mir war eindeutig klar geworden, dass mir dieser Kreis zu Oberflächlich war, bei Clarice und Kimberly war mir das von Anfang an klar. Bei Alex und Chris hatte ich etwas länger
gebraucht um es zu verstehen. Wie sie diese Leute bezeichneten… Es mochte ja sein das etwas Wahres an den Geschichten dran war, aber musste man deshalb so über andere her ziehen? Musste man so über sie reden? Ich wollte nicht zu dieser Clique gehören… Aber was wollte ich denn eigentlich? Wollte ich zu den anderen gehören? Ich wusste nicht wie ich es einschätzen sollte, das der Rothaarige sich mir vorstellen wollte. War das tatsächlich ernst gemeint, oder wollte er Alex wirklich nur provozieren? Das Beste war wohl, wenn ich mich einfach an Miranda hielt… Sie schien die einzig Normale zu sein…

Sean


„Alles okay?“ Hakte Eron nach, sobald die anderen weit genug weg waren. Ich nickte, versuchte mich wieder zu beruhigen: „Ja ich… ist einfach alles ein bisschen viel im Moment.“ Ich spürte einen Klos im Hals. „Stress zu Hause?“ Eron nahm seine Hand von meiner Schulter und setzte sich in die gleiche Position wie ich. Er war der einzige Mensch auf der Welt, dem ich jemals etwas anvertraut hatte. Ich kannte ihn seit meinem Fünften Lebensjahr. Hatte ihn kennen gelernt, kurz nachdem mein Vater gestorben war.


 „Steffen macht mich wahnsinnig. Er terrorisiert mich, jeden Tag. Und meine Mom… sie tut überhaupt nichts. Sie guckt einfach zu. Im Gegenteil, alles was ich mache ist falsch, ich kann es ihr überhaupt nicht Recht machen.“ Ich stand auf: „Ich wollte einfach nur mal einen einzigen Abend haben, an dem es keinen Stress gibt.“ Eron nickte: „Verstehe… und dann das hier…“ Er stand ebenfalls auf: „Tut mir leid, ich hätte Thomas nicht von Jakob erzählen sollen.“


 Ich schüttelte den Kopf: „Schon gut…“ „Was hältst du davon wenn du heute bei mir pennst? Wir ziehen uns ein paar DVDs rein, trinken ein Bier. Ganz entspannt.“ Schlug er vor. Der Gedanke war verlockend, also nickte ich: „Klingt gut.“ 

Ende Tag 2
Hier gehts weiter mit Tag 3:
Tag 3, Teil 1 - Ballerina

Tag Zwei wäre damit auch geschafft :D
Was würdet ihr an Zoeys Stelle tun?  

3 Kommentare:

  1. Muahahah der diplomatische Alex. Die Einschätzung habe ich aber sowas von verkackt xD Da gehts mir dann wie Zoey.. Überraschuuuuung xD Sean und seine Schmerzen, ich hoffe, dass seine Lunge und die Verletzungen abheilen :(

    Lalalaaaa.. Zoey denkt schon nach, zu wem sie eher gehören möchte.. wenigstens diese Einschätzung war ein Treffer =)

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    1. Das hab ich auch gedacht, als ich deinen Kommentar gelesen hab. Alex und diplomatisch, haha :D Jetzt kommst du mit dem lesen ja doch ganz fix voran. :) Nicht enttäuscht sein wenn es bald nichts mehr zu lesen gibt. :D Jetzt kommt ja erstmal Weihnachten... da werd ich wohl zu nicht viel kommen. :(

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  2. Ja, leider nur noch ein Teil, den ich noch nicht angerührt habe. Mach dir keinen Stress, Weihnachten wird uns alle in Beschlag nehmen. Ich freue mich über jeden neuen Teil, aber bitte lass dir Zeit, es soll ja keine Qualieinbußen geben. Ich hätte jetzt selbst nicht gedacht, dass ich deine Story so verschlingen werde. xD

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