Samstag 01.08.2016
Rauswurf
Zoey
Anscheinend hatte Clarice so dermaßen Aufstand beim Besitzer
gemacht dass dieser die vier raus schmeißen lassen wollte. Zumindest berichtete
sie grade davon. Ich drehte mich gerade
zu ihnen um als ich sah wie sie den Laden wieder verlassen wollten, nur der
Rothaarige kam plötzlich auf uns zu.
Kimberly seufzte: „Ich dachte wir könnten einfach einen coolen
Abend verbringen...“
Der Rothaarige war grade angekommen, sie sprach ihren Satz zu
Ende: „…Ohne euch Spackos dabei zu begegnen.“ Sie funkelte ihn böse an. Der
Rothaarige hob entschuldigend die Arme: „Das hier ist ein freies Land. Ich will
mich nur kurz vorstellen.“ Dann wandte er sich an mich. Ich war ziemlich
erschrocken als er mir seine Hand hin hielt und sah unsicher zu Alex herüber,
der ihn zur Seite stieß ohne dass er seinen Satz zu Ende sprechen konnte. „Ich
bin…“ „Lass sie gefälligst in Ruhe.“ Alex war aufgestanden und stand nun genau
vor ihm.
Ich sah im Augenwinkel wie einige Angestellte zu uns rüber eilten. Am
liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Das ganze Lokal beobachtete uns.
„Reg dich ab, ich wollte doch nur mal Hallo sagen.“ „Sie legt
keinen Wert darauf dass du dich ihr vorstellst.“ Pampte Alex den Rothaarigen
an. „Ist alles in Ordnung hier?“ Wollte einer der Angestellten wissen, der mit
ein paar anderen jetzt bei uns angekommen war.
Dann hörte ich plötzlich seine
Stimme: „Ja, alles in Ordnung, wir wollten grade gehen.“ Er stand direkt neben
mir und griff nach dem Arm seines Freundes, flüsterte ihm etwas zu. Cloe und
der dritte Typ waren auch dazu gekommen. Der Rothaarige lachte: „Hübsches
Ding.“ Anscheinend fühlte Alex sich bei diesen Worten provoziert denn er stieß
den Rothaarigen an, dieser lachte wieder. „Reg dich ab man.“
Der Besitzer kam zu unserem Tisch geeilt: „Ich möchte sie alle
bitten, Kontenance zu bewahren, dies ist keine Örtlichkeit um sich zu
streiten.“ Er wirkte sauer, was ich ihm nicht verübeln konnte. Die Jungs führten sich auf, wie Hunde die um einen Knochen
stritten. „Bitte verlassen sie das Lokal.“ Bat jetzt einer der anderen
Türsteher. Der, der uns zuvor rein
gelassen hatte, war nirgends zu sehen.
Der Rothaarige riss sich von seinem Freund los, der ihn immer
noch fest hielt: „Wir sehen uns.“ Drohte er fast und machte sich auf den Weg.
Cloe folgte ihm sofort.
Der Kiosk Typ sah mich noch einmal kurz an, mein Herz
schlug plötzlich schneller. Ich versuchte entschuldigend zu lächeln, aber er
war völlig Emotionslos und folgte dann seinen Freunden. Alex ließ sich auf
seinen Stuhl zurück plumpsen sobald die vier weg waren. Ich musste zugeben dass
die Situation ziemlich suspekt gewesen war. „Dürfen wir Ihnen, als kleine
wieder Gutmachung einen Drink ausgeben? Vielleicht einen Wein?“ Wollte der
Besitzer wissen. Das Alex den Streit eigentlich angezettelt hatte, war ihm
völlig egal…
Sean
Thomas lachte immer noch als wir draußen angekommen waren: „Man
war das geil! Habt ihr sein Gesicht gesehen?“ Ich war sauer: „Sag Mal findest
du das witzig?“ Meine Stimme klang schroffer als ich es wollte. Thomas sah mich
ernst an: „Man das war doch nur Spaß, reg dich wieder ab.“ Er tat das Ganze mit
einer Handbewegung ab.
„Du hast versprochen dass es keinen Ärger geben wird.“
Plötzlich stieg mir alles zu Kopf: „Man ich hab genug davon!“ Mir wurde
schwindelig, ich musste mich auf eine nahe gelegene Mauer setzen. „Hey man… war
doch alles ganz harmlos… Was ist denn los?“ Plötzlich hörte er sich ein wenig
reumütiger an. „Vergess es einfach…“ Ich hatte keine Lust weiter zu
diskutieren, ich hielt eine Hand auf meine schmerzende Brust. Stütze
automatisch die Ellenbogen auf die Knie.
Im gleichen Moment spürte ich wie Eron
sich neben mich setzte und mir eine Hand auf die Schulter legte. „Sean hat
Recht, du hast dich aufgeführt wie ein Idiot.“ Hörte ich Cloe sagen. „Ja man…
ich weiß es doch jetzt…“ Thomas seufzte: „Lasst uns abhauen. Wollen wir ins
Zentrum fahren?“ Ich schloss die Augen, hatte keine Kraft mehr mich heute noch
zu bewegen. Erst jetzt merkte ich, wie kaputt ich eigentlich war.
„Geht ihr
nur, wir fahren nach Hause. Ich will pennen.“ Gab Eron als Antwort, ich war ihm
sehr dankbar dafür, Thomas konnte manchmal einfach nur anstrengend sein. „Was
denn? Jetzt schon? Der Abend hat doch grade erst…“ Es war klar, dass Thomas
Einwände haben würde, aber Cloe unterbrach ihn, sie hatte einfach mehr fein
Gefühl: „Komm, lass uns gehen. Ich bin auch müde.“ „Gut, wie ihr meint…“ Sagte
Thomas nach langem Zögern. „Bis bald.“ Fügte er hinzu und ich hörte wie die
beiden davon gingen.
Zoey
Nachdem der Kellner uns allen ein Glas Prosecco gebracht hatte, was ich gar nicht haben wollte, schien sich die Situation etwas zu beruhigen. Die Leute an den anderen Tischen widmeten sich wieder ihrem eigenen Leben. Nur Clarice regte sich immer noch auf: „Ich kann einfach nicht fassen, dass die, die hier rein gelassen haben…“ Ich verstand ihr Problem nicht. Wieso gab es überhaupt Clubs wo die Preise so hoch waren das nur ausgewählte Leute, sich überhaupt leisten konnten, hier her zu kommen? Das war doch totaler Blödsinn. Ich sprach aber nicht aus was ich dachte. Clarice würde sich nur darüber aufregen und ich mich mit ihr streiten. Das wollte ich Alex nicht auch noch zumuten.
„Die müssen hier irgendwen kennen, sonst wären sie ganz sicher nicht rein gekommen.“ Bemerkte Chris. „Was fällt dem Sams überhaupt ein, an unseren Tisch zu kommen und uns einfach an zu labern?“ Jetzt regte auch Alex sich wieder auf. Ich fragte mich allmählich wieso sie sich nicht ausstehen konnten. War es weil sie kein Geld hatten?
„Vielleicht wollte er sich wirklich nur vorstellen…“ Ich bereute meine Worte gleich nachdem ich sie ausgesprochen hatte. Alex sah mich verdattert an: „Das glaubst du doch nicht wirklich? Die Typen wollen uns doch nur Ärgern. Das ist immer so! Aber das wirst du noch früh genug herausfinden.“ Er ließ sich ruckartig in seinen Stuhl zurück fallen. „Ich hab doch keine Ahnung Alex… ich kenne die ja nicht. Was ist denn so falsch an denen?“ Ich wollte einfach wissen was Sache ist.
„Sie sind einfach, dumme versoffene, dreckige kriminelle die nichts auf die Reihe kriegen, und so viel Langeweile haben, das sie nichts Besseres zu tun haben, als anständige Leute zu ärgern. Die haben Langeweile, das ist alles…“ Erklärte Kimberly. Dreckige Kriminelle? „Harte Worte…“ Entschied ich. „Du kannst ihr glauben Zoey, sie sagt die Wahrheit. Die hängen den ganzen Tag nur rum weil sie ihre Schule nicht fertig bekommen haben und keinen Job finden.“ Fügte Alex, Kimberlys Worten mit Nachdruck hinzu.
„Und weil sie dann keine Kohle haben, beklauen sie anständige Leute.“ Ergänzte Chris. Ich dachte an den Kiosk zurück. Zugegeben, es war wahrscheinlich kein besonders lukrativer Job, aber es war doch trotzdem ein Job oder? Ich wusste nicht mehr was ich denken sollte… „Ist doch egal jetzt oder? Müssen wir weiter unsere Zeit verschwenden und über sie reden?“ Beschwerte sich Clarice genervt.
„Du hast Recht, lasst uns einfach einen schönen Abend haben…“ Alex hob sein Glas um an zu stoßen, alle machten mit. Ich nur aus Gruppenzwang. Mir war eindeutig klar geworden, dass mir dieser Kreis zu Oberflächlich war, bei Clarice und Kimberly war mir das von Anfang an klar. Bei Alex und Chris hatte ich etwas länger
gebraucht um es zu verstehen. Wie sie diese Leute bezeichneten…
Es mochte ja sein das etwas Wahres an den Geschichten dran war, aber musste man
deshalb so über andere her ziehen? Musste man so über sie reden? Ich wollte nicht zu dieser Clique
gehören… Aber was wollte ich denn eigentlich? Wollte ich zu den anderen
gehören? Ich wusste nicht wie ich es einschätzen sollte, das der Rothaarige
sich mir vorstellen wollte. War das tatsächlich ernst gemeint, oder wollte er
Alex wirklich nur provozieren? Das Beste war wohl, wenn ich mich einfach an
Miranda hielt… Sie schien die einzig Normale zu sein…
Sean
„Alles okay?“ Hakte Eron nach, sobald die anderen weit genug weg waren. Ich nickte, versuchte mich wieder zu beruhigen: „Ja ich… ist einfach alles ein bisschen viel im Moment.“ Ich spürte einen Klos im Hals. „Stress zu Hause?“ Eron nahm seine Hand von meiner Schulter und setzte sich in die gleiche Position wie ich. Er war der einzige Mensch auf der Welt, dem ich jemals etwas anvertraut hatte. Ich kannte ihn seit meinem Fünften Lebensjahr. Hatte ihn kennen gelernt, kurz nachdem mein Vater gestorben war.
„Steffen macht mich wahnsinnig. Er terrorisiert mich, jeden Tag. Und meine Mom… sie tut überhaupt nichts. Sie guckt einfach zu. Im Gegenteil, alles was ich mache ist falsch, ich kann es ihr überhaupt nicht Recht machen.“ Ich stand auf: „Ich wollte einfach nur mal einen einzigen Abend haben, an dem es keinen Stress gibt.“ Eron nickte: „Verstehe… und dann das hier…“ Er stand ebenfalls auf: „Tut mir leid, ich hätte Thomas nicht von Jakob erzählen sollen.“
Ich schüttelte den Kopf: „Schon gut…“ „Was hältst du davon wenn du heute bei mir pennst? Wir ziehen uns ein paar DVDs rein, trinken ein Bier. Ganz entspannt.“ Schlug er vor. Der Gedanke war verlockend, also nickte ich: „Klingt gut.“
Ende Tag 2
Tag Zwei wäre damit auch geschafft :D
Was würdet ihr an Zoeys Stelle tun?
Muahahah der diplomatische Alex. Die Einschätzung habe ich aber sowas von verkackt xD Da gehts mir dann wie Zoey.. Überraschuuuuung xD Sean und seine Schmerzen, ich hoffe, dass seine Lunge und die Verletzungen abheilen :(
AntwortenLöschenLalalaaaa.. Zoey denkt schon nach, zu wem sie eher gehören möchte.. wenigstens diese Einschätzung war ein Treffer =)
Das hab ich auch gedacht, als ich deinen Kommentar gelesen hab. Alex und diplomatisch, haha :D Jetzt kommst du mit dem lesen ja doch ganz fix voran. :) Nicht enttäuscht sein wenn es bald nichts mehr zu lesen gibt. :D Jetzt kommt ja erstmal Weihnachten... da werd ich wohl zu nicht viel kommen. :(
LöschenJa, leider nur noch ein Teil, den ich noch nicht angerührt habe. Mach dir keinen Stress, Weihnachten wird uns alle in Beschlag nehmen. Ich freue mich über jeden neuen Teil, aber bitte lass dir Zeit, es soll ja keine Qualieinbußen geben. Ich hätte jetzt selbst nicht gedacht, dass ich deine Story so verschlingen werde. xD
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