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Sonntag, 11. Dezember 2016

Tag 2, Teil 1/ Kochtopf

Samstag 01.08.2015

Kochtopf

Sean

An diesem Morgen wurde ich davon geweckt dass Steffen ruckartig und mit einem lauten Knall, die Tür soweit aufschlug das sie gegen die Wand knallte. Meine Gedanken schweiften bei dem Knall sofort in meinen Traum den ich wieder hatte, nur diesmal schrie Leni und holte mich in die Realität zurück. 


Sie hatte sich in ihrem Bett auf gesetzt und sah verängstigt ihrem Vater hinterher, der grade bei mir angekommen war und mir die Decke vom Leib riss. Ich wusste überhaupt nicht wie mir geschah, war noch nicht ganz bei Sinnen. „Was fällt dir eigentlich ein, mir mein Essen weg zu fressen!“ Schrie Steffen. Erst jetzt bemerkte ich den Topf in seiner Hand. Zu spät, denn er warf ihn mit voller Wucht auf mich. 

 
Das kalte Metall landete unsanft auf meiner Brust und verursachte mir sofort einen brennenden Schmerz. Von der Wucht musste ich husten, doch ich fing mich schnell als ich Leni weinen hörte. Ich sah verunsichert zu Steffen auf, sein Gesicht war rot vor Wut. 
 


Dann sah ich wieder zu Leni. Erleichtert stellte ich fest dass meine Mutter sie grade auf den Arm hob und mit ihr das Zimmer verlassen wollte. Meine Hand landete automatisch auf meiner schmerzenden Brust während ich mich aufsetzte: „Ich hatte nach der Arbeit einfach Hunger. Es war doch sowieso nicht mehr viel drin…“ Ich musste mich beherrschen, wollte nicht schon wieder einen Streit.



Steffen lachte: „Ach? Du hattest Hunger?“ Dann wurde seine Miene wieder ernst. Ich stand auf und stand genau vor ihm. Unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Er spuckte beim Sprechen: „Lass gefälligst deine Pfoten von meinen Sachen! Sonst lernst du mich mal richtig kennen!“ 



Ich seufzte, dachte kurz daran, ihm eine passende Antwort zu geben, ihm zu sagen das er ohne mich nicht einmal etwas zu Essen hatte, aber ich entschied mich dagegen. Die Müdigkeit und der Unfall lagen mir in den Knochen, ich würde es damit nicht einfacher machen. „Kommt nicht wieder vor.“ Sagte ich stattdessen und ging an ihm vorbei. 



Doch er packte mich am Arm, ich drehte mich automatisch zu ihm um und riss mich sofort wieder los: „Fass mich nicht an…“ Ich konnte mich nicht beherrschen normal zu klingen. Er kniff wütend die Augen zusammen: „Das soll es jetzt gewesen sein? Kommt nicht wieder vor?“ Ich zuckte mit den Schultern: „Was erwartest du?“ 



Er kam auf mich zu, war ich zuvor ein paar Schritte Richtung Tür gekommen und stellte sich mit seinem Gesicht genau vor mich. Bevor er etwas sagen konnte, klopfte es am Türrahmen. Ich drehte mich nicht um, aber Steffens Aufmerksamkeit wanderte zur Tür. Ich hörte meine Mutter sprechen: „Steffen, Liebling. Ich mache dir etwas Neues zu Essen. Ich hab noch ein paar Kartoffeln gefunden, schau mal.“ Sie sprach so Liebevoll das mir fast schlecht wurde. Ich stellte mir vor, wie sie ihm den Sack Kartoffeln vor die Nase hielt und dabei lächelte. „Bratkartoffeln. Was meinst du?“



Meine Blicke ruhten weiter auf Steffen, seine Miene wurde weicher, doch nur solange bis seine Augen wieder auf mir ruhten: „Wir sind noch nicht fertig.“ Drohte er knapp und lies sich nicht davon abhalten, mich noch einmal an zu rempeln bevor er Richtung Tür ging. Ich unterdrückte die Wut und versuchte mich mit einem tiefen Atemzug wieder zu beruhigen. 



Als ich mich zur Tür umdrehte, war niemand mehr da, also ließ ich mich zurück auf mein Bett sinken. Ich setzte mich an den Rand und stütze mich mit den Ellenbogen auf den Knien ab. Meine Beine schmerzten immer noch, aber ich hielt das aus. Dieser Unfall würde mich auch nicht klein kriegen. Ich stützte den Kopf in meinen Händen ab und schloss die Augen, schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und versuchte das Adrenalin, die Angst, Traurigkeit und Wut zu unterdrücken. 



Ich spürte wie meine Augen feucht wurden, als ich plötzlich eine kleine Hand auf meiner Schulter spürte. Als ich aufsah, stand Leni vor mir uns sah mich traurig an. Schnell wischte ich eine Träne weg, die entfliehen wollte und unterdrückte den Drang los zu heulen. Stattdessen versuchte ich zu Lächeln: „Hey, alles okay?“ Ich strich ihr über die Wange, meine Stimme zitterte. 



Sie nickte: „Mama hat gesagt ich hab mich nur erschrocken.“ Jedes Kind hätte das… Ich nickte: „Ja, sie hat Recht. Es ist nichts passiert. Papa hat… er war nur wütend auf mich.“ Wieder streichelte ich ihre Wange, sie kam näher und schlang ihre Arme um mich. Sorgte mit ihrer Umarmung dafür dass es mir ein wenig besser ging.



Ich schloss sofort die Augen und versuchte ihre Liebe für mich, auf zu saugen. „Wieso ist er immer wütend auf dich?“ Ihre Stimme war ganz leise. Ich gab ihr keine Antwort darauf, ich drückte sie nur noch fester an mich.

Hier geht es weiter:

Ich hoffe ihr könnt dieses Kapitel verkraften. :D Am zweiten Tag lernt ihr das Leben der Karaktere auch nochmal ein wenig besser kennen. Morgen geht es schon weiter. :)  

4 Kommentare:

  1. Hey, ich habe angefangen deine Story zu lesen. Bislang gefällt sie mir sehr gut. Was mir das Lesen allerdings erschwert, ist die weiße Schrift auf dem schwarzen Hintergrund. Beim längeren Hinsehen strengt das sehr an. Liegt vielleicht auch am Alter =)

    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    Liebe Grüße
    MonaLisa

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    1. Hey MonaLisa, das freut mich sehr! Ich freue mich +ber jeden Leser :D Vielen Dank für den Hinweis mit der Schrift, ich werde die Schrift in Zukunft Grau färben. :) Danke dir! Shaunnee

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  2. So, jetzt aber ein Kommentar mit mehr Hintergrundwissen xD Steffen entpuppt sich ja mal zu einem echten Schnuckelchen. Schick ihn mal in meine Welt, da wartet eine mega Überraschung auf ihn >:( Der arme Sean sponsort auch noch seine ganze Familie, dabei ist das wahrlich nicht seine Aufgabe. Natürlich wäre Sean allein besser dran, wäre jedenfalls billiger und er müsste nicht von einem Job zum nächsten hechten. Ich vermute, dass er das nicht wegen seiner kleinen Schwester macht. Ich glaube, die Mutter spielt da nicht so eine große Rolle. Sicherlich auch, aber sie ist ja längst nicht so schutzbefohlen wie die kleine Leni. Sean teilt sich ein Zimmer mit seiner kleinen Schwester, nur wenige Jungen in seinem Alter würden das machen. Hach Sean.. <3

    Danke für die Umfärbung der Schrift. Ja, das ist wesentlich angenehmer, weil der Kontrast nicht so krass ist. Vielen Dank =) Ich habe aber für mich dann doch noch einen Weg gefunden, wie ich mir das Lesevergnügen versüßen kann, ohne dich stressen zu müssen, aber evtl. war der Hinweis für dich ganz gut, damit die anderen Leser es auch leichter haben.. allerdings könnten die sich ja dann ggf. auch selbst dazu äußern :P

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    1. Hahaha, jetzt würde ich aber schon gerne wissen, welche Überraschung ihn denn in deiner Welt erwarten würde. :D

      Du vermutest dass er es "nicht" wegen seiner Schwester macht? Ich denke du meintest genau das Gegenteil oder? :D Das mit dem Zimmer... da bleibt ihm irgendwie nichts anderes übrig, das Haus ist sehr klein, und eigentlich nutzt er das Zimmer sowieso nur zum schlafen. ;) Aber wahrscheinlich hast du Recht, unter normalen Umständen würde das keiner in seinem Alter tun.

      Einem selbst fallen so Dinge wie die Schrift einfach nicht so auf... zumindest nicht wenn man selbst damit zurecht kommt. Deshalb fand ich deinen Hinweis echt gut. :)

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