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Dienstag, 29. November 2016

Tag 1, Teil 7/ Zweifel

Freitag 31.07.2015

Zweifel

Zoey

Ich faltete den letzten Karton zusammen und stellte ihn vor meine Zimmer Tür. Ich würde ihn morgen wegräumen, wenn einer unserer „Angestellten“ das bis dahin noch nicht erledigt hatte. Eigentlich hatte meine Mutter mir strengstens verboten es selbst zu tun, ich ging also nicht davon aus das ich es musste. 

 Seufzend ließ ich mich auf das Bett fallen, was jetzt meins sein sollte. Es fühlte sich nicht an wie meins. Ich hatte eher das Gefühl als wäre ich nur für ein paar Tage in den Sommerurlaub gefahren und bald wäre ich wieder zu Hause. In meiner vertrauten Umgebung, dort wo ich mich wohl fühlte, wo es nach zu Hause roch. Wo all meine Sachen noch ihren vertrauten Platz hatten.

In diesem Zimmer herrschte das reinste Chaos, ich hatte noch nicht alle Sachen an ihren Platz geräumt weil ich einfach nicht wusste wo deren neuer Platz sein sollte. Ich sah mich noch einmal im Raum um, wollte irgendwie das Gefühl von zu Hause bekommen, aber das hier war alles nicht meins, es gehörte jemand anderem. 

Meine Blicke fielen auf die vielen Kopfkissen die auf meinem Bett getürmt waren, ich richtete mich auf und begutachtete die perfekt gelegte Überdecke. Dieses Bett war wie aus einem Märchen, jeder andere hätte sich wahrscheinlich darüber gefreut. Aber ich nicht. 

Plötzlich überkam mich Wut. Ich wollte überhaupt nicht hier sein! Wieso zwang man mich dazu in dieser Welt zu leben? Wieso musste meine Mutter sich einen reichen Präsidenten angeln? Hätte es nicht auch ein einfacher Angestellter getan? Ich würde mich nie daran gewöhnen. 

Ich schnappte mir eines der Kissen und warf es in meiner Wut auf den Boden, ich zögerte nicht auch all die anderen Kissen runter zu schmeißen und ehe ich mich versah hatte ich alle Kissen auf den Boden geworfen. Ich versuchte mich zu beruhigen indem ich immer wieder ruhig ein und aus atmete, erst jetzt fiel mir auf, wie sehr ich in Rage war und nachdem ich ein paar Atemzüge gemacht hatte bemerkte ich das mein Gesicht feucht war. 


Ich wischte mir mit der Handfläche über meine Wangen um die Tränen zu trocknen und schnappte mir dann das Foto von meinem Vater das zuvor noch unter den Kopfkissen gelegen hatte. Ich schmiss mich zurück aufs Bett und betrachtete meinen Lächelnden Vater, der mich als kleines Kind auf dem Schoß hält. Glücklich. Ich schloss die Augen und versuchte mich in diesen Moment zurück zu versetzen. 

 

Sean



Ein Mann hatte mir grade die Aktuelle Zeitung abgekauft als ich Thomas, der immer noch hier rum lungerte, weil er nichts besseren zu tun hatte, aufstöhnen hörte. Ich sah  automatisch zu ihm rüber, er saß vor dem einzigen Fernseher den es hier im Kiosk gab. „Die sind so wahnsinnig schnell, schau dir das mal an.“ Er deutete aufgeregt zum Bildschirm und machte mit der Fernbedienung lauter.
Ich ging zu ihm rüber und sah mir an was die Blonde Nachrichtensprecherin zu sagen hatte. „So wie es aussieht hat unser Bürgermeister und Gründer von Ravenhood, Familienzuwachs bekommen.“ Ein Video wurde eingeblendet das zeigte wie Mr. Ravenhood vor seinem Haus eine Frau umarmte und küsste. 

„Wahnsinn ich hab gar nicht gesehen dass überhaupt jemand da war.“ Warf Thomas ein, der zuvor wohl dort gewesen sein musste. „Wie sich herausstellte handelt es sich bei der Frau um Diana von Boneau.“ Ein Bild von Diana wurde eingeblendet. Sie schien noch relativ jung zu sein. 


„Zuvor lebte sie mit ihrer Tochter in Appaloosa Plains und hat dort für eine Modefirma als Designerin gearbeitet.“ „Na super, von der Tochter wird kein Bild eingeblendet.“ Beschwerte Thomas sich, kaum hatte die Nachrichtensprecherin ihren Satz zu Ende gesprochen. „Wahrscheinlich wurde das verboten.“ Wandte ich ein und setzte mich zu ihm an den Tisch. „Das ist doch scheiße. Wieso zur Hölle tun die das?“ Er sah kurz zu mir und dann wieder auf den Bildschirm.

„Leider wollte sich Präsident Ravenhood zu den aktuellen Ereignissen nicht äußern, wir dürfen aber gespannt sein wie es in dieser Sache weiter geht.“ Die Nachrichtensprecherin wurde wieder eingeblendet und wechselte abrupt das Thema.

Thomas drehte sich wieder mir zu und seufzte. „Du wirst sie noch früh genug zu Gesicht bekommen. Cloe findet schon was raus.“ Thomas war schon immer so wissbegierig gewesen und er interessierte sich ziemlich für Politik, trotzdem fragte ich mich, wieso er so gespannt auf dieses Mädchen war. 


„Wie alt sie wohl ist?“ Er sah nachdenklich zur Seite. Ich zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung. So richtig alt kann sie nicht sein, die Frau sah ziemlich Jung aus.“ Stellte ich abermals fest. Thomas sah mich mit großen Augen an: „Ja ne? Find‘ ich auch… Scheiße wenn sie noch klein ist.“  „Wieso interessiert dich das so?“ Wollte ich jetzt endlich wissen. Er zog gehässig eine Augenbraue nach oben: „Wenn sie in unserem Alter ist, will ich sie unbedingt kennen lernen. Stell dir mal Alex Gesicht vor, wenn sie sich mit uns anfreundet.“ Er kicherte. Ich dachte darüber nach.
Sicher würde es ihm nicht gefallen. 


„Du willst dich mit ihr anfreunden um Alex eins aus zu wischen?“ Ich wusste nicht ob ich die Idee so gut fand. „Ja auch… vielleicht ist sie aber auch tatsächlich ganz nett.“ Er zückte sein Handy: „Ich muss das sofort Cloe schreiben.“ Ohne eine Reaktion von mir ab zu warten stand er auf: „Wir sehen uns.“ Sagte er zum Abschied und verschwand.
Schon jetzt wusste ich, dass sich Ärger anbahnen würde...

Hier geht es weiter:

Tag 1, Teil 8 Zoey - Dienstmädchen 

2 Kommentare:

  1. Oh, oh, oh.. meine Vermutung hat sich gerade bekräftigt. Die arme Zoey, die nicht wie die reichen Tussies tickt könnte zwischen die Fronten geraten und ich vermute, darum auch meine Bemerkung zuvor, dass sie sich in Sean verlieben wird, oder er in sie, oder beide ineinander. Ich bin schon wahnsinnig auf die Begegnung gespannt.

    Das Kapitel war wieder sehr schön geschrieben, ich war inmitten der Szene und hätte am liebsten Thomas noch mehr ausgequetscht, als Sean =)

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    1. Wer weiß, wer weiß :D Ich glaube ja dass du in Zukunft noch die Hände über dem Kopf zusammen schlagen wirst, was alles so passiert. :D Ach ich bin schon jetzt so gespannt auf deine Reaktion, bei zukünftigen Kapiteln, die noch garnicht online sind. Haha, ist gemein, ich weiß... Aber jetzt freu ich mich noch mehr, sie alle nach und nach zu präsentieren.

      Der liebe Sean interessiert sich wohl leider nicht so sehr für Zoey, wie du. *lach*

      So ich lad jetzt mal ein neues Kapitel hoch. Vielen Dank für deine lieben Kommentare. Das macht mir alles so viel mehr Spaß seitdem du da bist. :D

      Shaunee

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